Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.21256/zhaw-73
Publication type: Working paper – expertise – study
Title: Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale
Authors: Keel, Guido
Wyss, Vinzenz
Poëll, Robin
DOI: 10.21256/zhaw-73
Extent: 84
Issue Date: 2006
Publisher / Ed. Institution: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Publisher / Ed. Institution: Winterthur
Language: German
Subjects: Fachjournalisten; Journalismus; Journalism; Specialized Journalists
Subject (DDC): 070: News media, journalism and publishing
Abstract: Um sein Leistungsangebot den Ansprüchen seiner Mitglieder anzupassen und Optimierungen in der Mitgliederkommunikation vornehmen zu können, gab der Verband Schweizer Fachjournalisten (SFJ AJS) eine Studie am Institut für Angewandte Medienwissenschaft (IAM) in Auftrag. Von Interesse waren soziodemographische Daten der Verbandsmitglieder, deren fachjournalistisches Schaffen und die Bewertung der Angebote des SFJ AJS. 910 Aktiv- und Passivmitglieder wurden schriftlich angefragt, einen standardisierten Fragebogen auszufüllen. Die Rücklaufquote belief sich auf rund 33%. Die Auswertung der demographischen Daten zeigt unter den Verbandsmitgliedern eine Dominanz von 55- bis 65-Jährigen, Männern, JournalistInnen mit hohem Ausbildungsstand, die sich zudem ihre journalistischen Fähigkeiten "on the job" angeeignet haben. Viele üben die fachjournalistische Arbeit als Teil des Haupt- oder aber als Nebenberuf aus. Führend bei den Männern ist die Arbeit im Themenbereich Technik, bei Frauen dominiert der Bereich Kultur. Grundsätzlich beschäftigt sich die FachjournalistInnen aber mit mehr als einem Themengebiet. Ihre Arbeit konzentriert sich vorwiegend auf eine bestimmte Sparte und richtet sich an ein überregionales Publikum, das sich aus Experten bildet. Dabei bediente ein Fachjournalist in den vergangenen 12 Monaten im Schnitt rund drei journalistische Produkte, wobei die freischaffenden Journalisten häufig für mehr als drei Medien tätig waren. Gezeigt werden konnte in der Studie im Weiteren eine wechselseitige Beziehung zwischen Fachjournalismus und dem Gebiet der Public Relations, das auf das Expertenwissen der FachjournalistInnen, aber auch auf deren Abhängigkeit von gesicherter Fachinformation zurückzuführen ist. Unter den Rollenselbstbildern ist dasjenige des neutralen Berichterstatters und des Experten am beliebtesten, ganz im Gegensatz zum werbemarktorientierten, das kaum Zustimmung fand. Über alle Fachjournalisten gesehen ist der Zeitdruck, der wirtschaftliche Druck und die hohe Arbeitsbelastung, die am stärksten negativ beurteilten Begleiterscheinungen ihrer Arbeit. Positiv empfunden wurde die Freiheit in der Wahl journalistischer Themen, sowie die Möglichkeit, die eigene Vorstellung von gutem Journalismus realisieren zu können. Zum Verband SFJ AJS fanden die Fachjournalisten vor allem über ein anderes Mitglied, äusserst selten über Messebesuche oder über ein Anschreiben des Verbandes. Die Studie kann dem SFJ AJS eine gesunde Entwicklung attestieren: Immerhin kam ein Fünftel aller Mitglieder in den vergangenen fünf Jahren neu dazu. Jedoch ist die Affinität zum Verband nicht sehr stark, wofür der tiefe Wissensstand über ihn und die spärlich in Anspruch genommenen Angebote sprechen. Nur der Presseausweis, der Berufsregistereintrag und die Verbandszeitschrift Faximile werden häufig genutzt. Zu den Stärken des SFJ AJS wurde seine zuverlässige Arbeit, seine fachliche Kompetenz, Mitgliederorientierung und sein sympathisches Wesen gezählt, doch fehlt es nach der Meinung der Befragten an Innovation und Dynamik. Ausserdem wird der Einfluss des Verbandes in der Branche als sehr gering angesehen. Die Verbandszeitschrift Faximile wird in der Machart und Verständlichkeit als gut und kompetent bewertet, die inhaltlich berufsrelevanten Informationen gelobt. Der praktische Nutzen und die Unterstützung bei der Orientierung im Beruf werden hingegen als gering eingeschätzt. Als Chance für den SFJ AJS kann der ständig wachsende Bedarf an Vermittlern von technischen Zusammenhängen für den Laien angesehen werden. Der Verband muss sich jedoch bewusst sein, dass seine Mitglieder wegen der Doppelfunktion als Experten und Vermittlern oft unter erhöhtem Zeit- und Arbeitsdruck stehen. Eine weitere Schwierigkeit ist zudem die Tatsache, dass der Verband Vertreter aus sehr unterschiedlichen Themengebieten vereint, was es unrealistisch macht, alle Mitglieder gleich gut bedienen zu können.
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/73
Departement: Applied Linguistics
Organisational Unit: Institute of Applied Media Studies (IAM)
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Keel, G., Wyss, V., & Poëll, R. (2006). Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-73
Keel, G., Wyss, V. and Poëll, R. (2006) Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-73.
G. Keel, V. Wyss, and R. Poëll, “Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale,” ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, 2006. doi: 10.21256/zhaw-73.
KEEL, Guido, Vinzenz WYSS und Robin POËLL, 2006. Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Keel, Guido, Vinzenz Wyss, and Robin Poëll. 2006. “Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale.” Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-73.
Keel, Guido, et al. Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2006, https://doi.org/10.21256/zhaw-73.


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