Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.21256/zhaw-30230
Publication type: Article in scientific journal
Type of review: Peer review (publication)
Title: Was heißt inklusiver Schrift(sprach)erwerb?
Authors: Böhm, Manuela
Hohenstein, Christiane
et. al: No
DOI: 10.17192/obst.2023.101.8599
10.21256/zhaw-30230
Published in: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
Volume(Issue): 101
Page(s): 7
Pages to: 25
Issue Date: 18-Aug-2023
Publisher / Ed. Institution: Universitätsbibliothek Marburg
ISSN: 0936-0271
Language: German
Subjects: Schriftspracherwerb; Inklusiv; Lesen; Schreiben; Deutsch; DaF/DaZ; Literalisierung; Inklusion
Subject (DDC): 378: Higher education
400: Language, linguistics
Abstract: In öffentlichen und fachlichen Debatten, die um Schrift und Schreiben geführt werden, wird notorisch auf den Stellenwert der damit verbundenen literalen Praktiken in modernen, schriftkulturell geprägten Gesellschaften verwiesen. Florian Coulmas (2013, IX) bringt die phylogenetische Sprachfähigkeit des Menschen und die kulturhistorische Leistung der Schrifterfindung in einen engen ursächlichen Zusammenhang, indem er schreibt: „If language is the most distinctive inborn trait of our species, writing is our most consequential invention.“ Die bemerkenswerte Dynamik der ‚Erfindung‘, Ausbreitung, Ausdifferenzierung und Demotisierung von Schrift und Schreiben erklärt sich aus ihrer politisch-soziokulturellen Funktion und den kognitiv psychomentalen Folgen für Denkund Verarbeitungsprozesse, die sie in den von ihr affizierten Gesellschaften bewirken konnte (Goody 1986; Goody/Watt/Gough 1986; Maas 1985; Ehlich 1980; 1994). Entscheidend für diese Dynamik sind der jeweilige kulturelle Umgang mit Schrift, Lesen und Schreiben sowie die materiellen Bedingungen dieser sprachlichen Praktiken. Die Lektüre eines Reiseblogs, das Anfertigen und Nutzen von Notizen als Merkhilfe, das Annotieren von Texten für Studienzwecke, das Durchsuchen eines Newsletters nach Veranstaltungshinweisen, das Schreiben eines Tagebuchs, das Einrichten einer Abwesenheitsnachricht – das alles sind Beispiele für in konkrete soziale Kontexte eingebundene literale Praktiken, die offen legen, wie Menschen von Literalität Gebrauch machen, welche Funktion und Bedeutung diese Praktiken für sie haben und mit welchen spezifischen Sprachhandlungen und sprachlichen Mitteln diese verbunden sind (vgl. Street 1993; Ehlich 2007; Sebba 2007; Maas 2010; Grond 2018). Es geht also nicht „um ein Entweder/Oder von oraten/literaten Strukturen, sondern um die Frage danach, wie die in einer sozialen Gemeinschaft genutzten (von den einzelnen gemeisterten) Ressourcen praktiziert werden“ (Maas 2010, 37). Sowohl analog als auch digital vermittelte Praktiken des Lesens und Schreibens reichen in modernen Wissens- und Informationsgesellschaften von individuellen, milieuspezifischen, alltags- und lebensweltbezogenen Umgangsweisen bis hin zu halb-öffentlichen und formal-öffentlichen Gebrauchssituationen...
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/30230
Fulltext version: Published version
License (according to publishing contract): CC BY-NC-ND 4.0: Attribution - Non commercial - No derivatives 4.0 International
Departement: Applied Linguistics
Organisational Unit: Institute of Language Competence (ILC)
Published as part of the ZHAW project: Digitale Möglichkeiten der Inklusion an Hochschulen (DigOPIA)
Appears in collections:Publikationen Angewandte Linguistik

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Böhm, M., & Hohenstein, C. (2023). Was heißt inklusiver Schrift(sprach)erwerb? Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, 101, 7–25. https://doi.org/10.17192/obst.2023.101.8599
Böhm, M. and Hohenstein, C. (2023) ‘Was heißt inklusiver Schrift(sprach)erwerb?’, Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, 101, pp. 7–25. Available at: https://doi.org/10.17192/obst.2023.101.8599.
M. Böhm and C. Hohenstein, “Was heißt inklusiver Schrift(sprach)erwerb?,” Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, vol. 101, pp. 7–25, Aug. 2023, doi: 10.17192/obst.2023.101.8599.
BÖHM, Manuela und Christiane HOHENSTEIN, 2023. Was heißt inklusiver Schrift(sprach)erwerb? Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie. 18 August 2023. Bd. 101, S. 7–25. DOI 10.17192/obst.2023.101.8599
Böhm, Manuela, and Christiane Hohenstein. 2023. “Was heißt inklusiver Schrift(sprach)erwerb?” Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 101 (August): 7–25. https://doi.org/10.17192/obst.2023.101.8599.
Böhm, Manuela, and Christiane Hohenstein. “Was heißt inklusiver Schrift(sprach)erwerb?” Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, vol. 101, Aug. 2023, pp. 7–25, https://doi.org/10.17192/obst.2023.101.8599.


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