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dc.contributor.authorWilhelm, Elena-
dc.date.accessioned2018-02-01T13:13:01Z-
dc.date.available2018-02-01T13:13:01Z-
dc.date.issued2012-
dc.identifier.isbn978-3-7281-3519-3de_CH
dc.identifier.urihttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/2547-
dc.description.abstractIn der bisherigen architekturkritischen Betrachtung steht das statische, fertige Einzelgebäude als Objekt im Mittelpunkt. Die ästhetische Dimension dominiert. Architekturkritik setzt meistens ex-post an und beurteilt das fertige Bauwerk oder Planungsergebnis. Architekturkritik stellt ihre Argumentation nur selten in gelebten Debatten über die räumliche und belebte Umwelt zur Diskussion. Der Adressatenkreis der Kritik ist allzu stark auf die Fachwelt und auf die schriftliche Vermittlung fokussiert. Kriterien der Nutzbarkeit, der städtebaulichen Einbindung und urbanen Programmatik, der ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Verträglichkeit werden zu wenig berücksichtigt. Entstehungskontexte, der Bezug zur lokalen Politik und Kultur sind meistens unterbelichtet. Kaum wird danach gefragt, wie die Nutzenden nach der Fertigstellung auf das Gebäude reagieren, wie es genutzt und umgenutzt wird. Es gibt einen breiten und sehr interessanten Diskurs über Architekturkritik, in dem diese und weitere Aspekte in unterschiedlicher Ausprägung moniert werden (vgl. zusammenfassend Becker 2003). Ohne jeden Zweifel ist eine fachimmanente, sich an ein Fachpublikum richtende Entwurfs-, Bau- und Architekturkritik notwendig und unabdingbar. Sie ist ein Indiz ihrer Professionalisierung. Jede Profession hat ihre diskursiven Orte und ihre Fachsprache, die der gegenseitigen Verständigung, Kontrolle und Aufklärung dient. Gleichzeitig ist es unabdingbar und wünschenswert, dass der Diskurs über Architektur und über das Bauen viel stärkeren Eingang in den lokal-, regional- und gesellschaftspolitischen und -kulturellen Diskurs findet. Dass er also nicht nur in den Feuilletons der Tages- und Wochenzeitungen stattfindet, sondern die lokale Praxis mitzuprägen vermag. Es stellt sich die Frage, wie denn eine Architekturkritik auszusehen hätte (die dann wohl nicht mehr unter diesem Begriff firmieren würde), in welcher ein Gebäude nicht als statisches Objekt, sondern als ein dynamisches Projekt verstanden wird – ganz im Sinne von Bruno Latour und Albena Yaneva oder im Sinne der Programmatik «Gebäude als System». Eine Kritik wäre in diesem Verständnis eine lebendige Beschreibungen von Gebäuden und Entwurfsprozessen, das Aufspüren, die Beschreibung und Kommentierung der Verbindungen zwischen den Dingen in den jeweiligen Räumen und Zeiten ihrer Koexistenz, das Erkunden des dinglichen Wesen von Gebäuden und nicht nur ihres «müden, alten objektiven» Wesens (vgl. Latour/ Yavena 2008, S. 10). Dadurch würde Architekturkritik für Architektinnen und Nutzer, für Bau- und Projektleiterinnen, für Investoren und Bauunternehmer sowie für Bauherren bedeutsam. Die historischen und aktuellen Abhandlungen über Architekturkritik überschreiten den Horizont klassischer Architekturbetrachtung und lassen – rein theoretisch – die aufregenden Möglichkeiten einer am dinglichen und nicht am objektiven Wesen orientierten Kritik am «Gebäude als System» aufscheinen. Aus diesem Grund lohnt sich eine Tour d’Horizon durch die geäusserte Kritik an der Kritik. Nachfolgend wird dieser Diskurs gesichtet und es werden die alternativen Figuren und Topoi herausgearbeitet. Anhand eines Beispiels, des Neuen Museums Berlin, werden anschliessend konkrete Architekturkritiken einer selbstvergewissernden Betrachtung unterzogen und damit die Topoi «empirisch überprüft» und reflektiert.de_CH
dc.language.isodede_CH
dc.publisherInteract-Verlagde_CH
dc.relation.ispartofGebäude als Systemde_CH
dc.rightsLicence according to publishing contractde_CH
dc.subject.ddc720: Architekturde_CH
dc.titleVon der Kritik des statischen Objekts zur Erkundung des bewegenden Projekts : Architekturkritik als Praxisde_CH
dc.typeBuchbeitragde_CH
dcterms.typeTextde_CH
zhaw.departementRektorat und Ressortsde_CH
zhaw.publisher.placeZürichde_CH
zhaw.funding.euNode_CH
zhaw.originated.zhawYesde_CH
zhaw.pages.end311de_CH
zhaw.pages.start302de_CH
zhaw.parentwork.editorWilhelm, Elena-
zhaw.parentwork.editorSturm, Ulrike-
zhaw.publication.statuspublishedVersionde_CH
zhaw.publication.reviewNot specifiedde_CH
Appears in collections:Publikationen Rektorat und Ressorts

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Wilhelm, E. (2012). Von der Kritik des statischen Objekts zur Erkundung des bewegenden Projekts : Architekturkritik als Praxis. In E. Wilhelm & U. Sturm (eds.), Gebäude als System (pp. 302–311). Interact-Verlag.
Wilhelm, E. (2012) ‘Von der Kritik des statischen Objekts zur Erkundung des bewegenden Projekts : Architekturkritik als Praxis’, in E. Wilhelm and U. Sturm (eds) Gebäude als System. Zürich: Interact-Verlag, pp. 302–311.
E. Wilhelm, “Von der Kritik des statischen Objekts zur Erkundung des bewegenden Projekts : Architekturkritik als Praxis,” in Gebäude als System, E. Wilhelm and U. Sturm, Eds. Zürich: Interact-Verlag, 2012, pp. 302–311.
WILHELM, Elena, 2012. Von der Kritik des statischen Objekts zur Erkundung des bewegenden Projekts : Architekturkritik als Praxis. In: Elena WILHELM und Ulrike STURM (Hrsg.), Gebäude als System. Zürich: Interact-Verlag. S. 302–311. ISBN 978-3-7281-3519-3
Wilhelm, Elena. 2012. “Von der Kritik des statischen Objekts zur Erkundung des bewegenden Projekts : Architekturkritik als Praxis.” In Gebäude als System, edited by Elena Wilhelm and Ulrike Sturm, 302–11. Zürich: Interact-Verlag.
Wilhelm, Elena. “Von der Kritik des statischen Objekts zur Erkundung des bewegenden Projekts : Architekturkritik als Praxis.” Gebäude als System, edited by Elena Wilhelm and Ulrike Sturm, Interact-Verlag, 2012, pp. 302–11.


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