Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.21256/zhaw-23227
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dc.contributor.authorHochreutener, Adrian-
dc.contributor.authorBlank, Jonathan-
dc.contributor.authorRupf, Reto-
dc.date.accessioned2021-09-27T14:01:20Z-
dc.date.available2021-09-27T14:01:20Z-
dc.date.issued2020-04-
dc.identifier.urihttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/23227-
dc.description.abstractDer Aletschwald im Kanton Wallis ist einer der ältesten Wälder der Schweiz. Im Jahr 2001 wurde er in die Liste der UNESCO-Weltnaturerben aufgenommen. Als Erholungsraum steht dieser Wald im Spannungsfeld zwischen Schutz und touristischer Nutzung. Pro Natura, Pächterin des Waldes, fördert seine ungehinderte natürliche Entfaltung. Dennoch soll eine sanfte touristische Nutzung und Entwicklung möglich sein. Um die Ziele des Schutzes und der Nutzung miteinander zu vereinbaren, bedarf es eines Gebietsmanagements, welches auch auf den Erkenntnissen von Besuchermonitorings aufbaut. Das Ziel dieser Untersuchung ist es, den Stand und die Entwicklung der Besucherzahlen seit vorhergegangenen Untersuchungen zu beschreiben, die Besuchenden zu charakterisieren, Trittschäden an der Vegetation zu diskutieren und Vorschläge für ein neues Schutzkonzept zu unterbreiten. Mittels vier automatischen Zählstellen im Perimeter des Schutzgebietes Aletschwald wurden die Besuchergänge während der Untersuchungsperiode stündlich und richtungsgetrennt erfasst. Damit wurden die absoluten Besucherzahlen sowie Tagesgänge pro Standort berechnet. Die Daten der vier Zähler wurden aggregiert und der durchschnittliche Wochengang sowie der Saisongang bestimmt. Zudem wurde ein Modell entwickelt, dass die Besucherzahlen in Abhängigkeit zu verschiedenen Wetterparametern erklärt. Neben der Erfassung der Besucherzahlen wurde auch eine Besucherbefragung bei 431 Personen durchgeführt. Damit wurden Kennzahlen zu den Besuchenden erhoben, deren Motivation und ihren Kenntnissen der geltenden Regeln untersucht, sowie die räumliche Verteilung der Besuchenden im Aletschwald ergründet. Schliesslich wurden Vergleiche zu bestehenden Daten gezogen, um Veränderungen der Besuchernutzung abzuschätzen. Die Besuchernutzung im Aletschwald war sehr heterogen. Insgesamt wurden in der Untersuchungsperiode 44'000 Passagen und etwa 30’000 Besuche erfasst. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen haben die Besucherzahlen deutlich abgenommen. Die grundlegende Verteilung der Besuchenden über die Tagesstunden, Wochentage und in der Saison sowie die Charakteristik der Besuchenden sind aber ähnlich geblieben. Der Zähler Brandschneise unterhalb der Riederfurka registrierte mit 15'000 Passagen am meisten Bewegungen, der Zähler Gerstwald am nordöstlichen Ende des Untersuchungsgebiet erfasste mit 5'500 am wenigsten. Die Nutzung fand hauptsächlich zwischen 11 und 15 Uhr statt und erreichte den Höhepunkt bei den Zählern Brandschneise und Grünsee, jeweils kurz nach der Mittagszeit. Während den Ferienzeiten hatten die Wochentage keinen Einfluss auf das Besucheraufkommen. Das Wetter beeinflusste die Besuchszahlen erheblich - je wärmer und sonniger es war, desto mehr Menschen wanderten im Aletschwald. Der Aufenthalt darin wurde von den Besuchenden als sehr positiv beschrieben. Sie suchten mit dem Wandern im Aletschwald vor allem Erholung und schöne Landschaften, wollten Ruhe geniessen und die Natur erleben. Sobald aber mehr als 7 Personen im Blickfeld waren, wurde das Erlebnis beeinträchtigt. Weiter sind die Besuchenden sehr ökologisch eingestellt und gut gebildet. Die geltenden Regeln waren im Allgemeinen gut bekannt. Die Vegetationsanalyse am Grünsee wurde in 3 Teilen ausgeführt. Dabei wurde I) der Zustand der Vegetation an 20 Gridpunkten aufgenommen und mit einer vorangegangenen Untersuchung (Corrodi 2011) verglichen, II) eine flächige Kartierung mit vordefinierten Vegetationsklassen durchgeführt und für die einzelnen Flächen der Anteil des offenen Bodens (Trittschaden) eruiert sowie III) auf einer Insel im Grünsee eine floristische Gesamterhebung durchgeführt. Die Trittschäden rund um den Grünsee konzentrieren sich grösstenteils auf den Bereich des Rastplatzes. Im Mittel weisen die Flächen der Kartierung im Rastplatz einen Wert von 41 % offenen Bodens auf, im Bereich mit Betretungsverbot dagegen 10 %. Innerhalb des Rastplatzes fanden wir demnach 4 Mal mehr Trittschäden (pflanzenfähiger offener Boden in Prozent) als im Bereich mit Betretungsverbot. Im Vergleich mit der Untersuchung von vor 8 Jahren regenerierten sich insbesondere die Flächen im Bereich mit Betretungsverbot deutlich. So ergab die Auswertung der Kartierung eine Zunahme der besonders trittempfindlichen Moosschicht um 21 % und auch die Auswertung der Gridpunkte ergab eine Abnahme des offenen Bodens im Bereich mit Betretungsverbot um 14 %. Mit der Ausscheidung des Rastplatzes haben sich die Trittschäden innerhalb dieses leicht intensiviert. Ausserhalb regenerierte sich die Vegetation leicht. Ferner stellt die floristische Gesamterhebung der Insel im Grünsee eine Momentaufnahme des geschützten Bereiches dar und liefert eine vergleichbare Grundlage für weiterführende Untersuchungen. Die Kommunikation der geltenden Regeln könnte in einem aktuellen Schutzkonzept überdacht werden. Weiter könnten Indikatoren zum Messen der akzeptablen Veränderung im Aletschwald definiert werden. Die soziale Kapazität scheint an Hotspots, wie dem Grünsee, zeitweise überschritten und Naturressourcen laufen punktuell Gefahr übernutzt zu werden. Mit Lenkungsmassnahmen, wie z. B. «Boardwalks», könnte die sensible Vegetation zusätzlich geschützt werden. Künftige Besuchermonitorings sollten mit vergleichbaren Methoden die Besucherzahlen sowie die Vegetation um den Grünsee erfassen. Falls formulierte Grenzen der akzeptablen Veränderung überschritten werden sollten, müssten konkrete Massnahmen zum Schutz des Aletschwaldes und seiner Vegetation eingeleitet werden.de_CH
dc.format.extent98de_CH
dc.language.isodede_CH
dc.publisherZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaftende_CH
dc.rightsLicence according to publishing contractde_CH
dc.subjectBesuchermonitoringde_CH
dc.subjectEntwicklungde_CH
dc.subjectBesuchszahlende_CH
dc.subjectVegetationsanalysede_CH
dc.subject.ddc306.48: Freizeit und Tourismusde_CH
dc.subject.ddc333.7: Landflächen, Naturerholungsgebietede_CH
dc.titleBesuchermonitoring Aletschwald : Schlussberichtde_CH
dc.typeWorking Paper – Gutachten – Studiede_CH
dcterms.typeTextde_CH
zhaw.departementLife Sciences und Facility Managementde_CH
zhaw.organisationalunitInstitut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR)de_CH
zhaw.publisher.placeWädenswilde_CH
dc.identifier.doi10.21256/zhaw-23227-
zhaw.funding.euNode_CH
zhaw.originated.zhawYesde_CH
zhaw.webfeedUmweltplanungde_CH
zhaw.funding.zhawBesuchermonitoring Aletschwaldde_CH
zhaw.author.additionalNode_CH
zhaw.display.portraitYesde_CH
Appears in collections:Publikationen Life Sciences und Facility Management

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Hochreutener, A., Blank, J., & Rupf, R. (2020). Besuchermonitoring Aletschwald : Schlussbericht. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-23227
Hochreutener, A., Blank, J. and Rupf, R. (2020) Besuchermonitoring Aletschwald : Schlussbericht. Wädenswil: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-23227.
A. Hochreutener, J. Blank, and R. Rupf, “Besuchermonitoring Aletschwald : Schlussbericht,” ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Wädenswil, Apr. 2020. doi: 10.21256/zhaw-23227.
HOCHREUTENER, Adrian, Jonathan BLANK und Reto RUPF, 2020. Besuchermonitoring Aletschwald : Schlussbericht. Wädenswil: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Hochreutener, Adrian, Jonathan Blank, and Reto Rupf. 2020. “Besuchermonitoring Aletschwald : Schlussbericht.” Wädenswil: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-23227.
Hochreutener, Adrian, et al. Besuchermonitoring Aletschwald : Schlussbericht. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Apr. 2020, https://doi.org/10.21256/zhaw-23227.


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