Publikationstyp: Beitrag in Magazin oder Zeitung
Titel: Nicht-ärztliche Gesundheitsberufe als Wissenschaften? : geschichtlicher Hintergrund der evidenzbasierten Medizin
Autor/-in: Huber, Marion
Erschienen in: BSO Journal
Band(Heft): 2010
Heft: 4
Seite(n): 15
Seiten bis: 17
Erscheinungsdatum: 2010
Verlag / Hrsg. Institution: Berufsverband für Supervision, Organisationsberatung und Coaching
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Occupational therapy; Evidence based medicine
Fachgebiet (DDC): 378: Hochschulbildung
610: Medizin und Gesundheit
Zusammenfassung: Die vier Berufsgruppen Ergotherapie, Hebamme, Physiotherapie und Pflege werden in der deutschsprachigen Schweiz seit Herbst 2006 an Fachhochschulen gelehrt. Sie wurden ursprünglich erfolgreich «handwerklich» ausgerichtet an Berufsfachschulen oder Höheren Fachschulen angeboten. Es erscheint deshalb auf den ersten Blick nicht naheliegend, dass sich nun eine wissenschaftlich orientierte Ausbildung durchgesetzt hat. Im angloamerikanischen Raum und in den nordeuropäischen Ländern hingegen fanden diese Berufsausbildungen immer schon an Hochschulen statt. Globalisierung, internationale Vergleichbarkeit und Anerkennung sowie die Förderung von kritischem Denken auf Basis von theoretischen Modellen sind aktuelle Gründe für die Akademisierung der oben genannten Berufe. Zudem dürfen ökonomische Aspekte nicht vergessen werden (medizinische Leistungen werden oft nur nach den Kosten pro Untersuchungs- und Behandlungsmassnahme gemessen, vgl. Mayer und van Hilten, 2007). In der Lehre zeigte sich das Bestreben nach Standards und höherer Anerkennung schon Anfang des 19. Jahrhunderts. Von der Carnegie Foundation for the Advancement of Teaching wurde eine grosse Studie zur Bewertung der amerikanischen und kanadischen Lehre in der Medizin durchgeführt und als Flexner Report on Medical Education im Jahr 1910 publiziert. Eine der Hauptkonsequenzen dieser grossangelegten Studie war die Standardisierung der medizinischen Ausbildung. Das Ansehen des Berufs stieg dadurch bedeutsam an. Im europäischen Raum kann seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Entwicklung wissenschaftlich basierter Medizin beobachtet werden. Schulungszentren für Kliniker wurden mit grossem Enthusiasmus gegründet. Erste systematische Reviews erschienen bezüglich der Wirksamkeit von medizinischer Versorgung. Der Enthusiasmus war jedoch gemischt mit einigen negativen Reaktionen. Die Kritik reichte von evidenzbasierte Medizin sei ein alter Hut, da in der Medizin schon immer wissenschaftlich fundiert argumentiert wurde, über sie sei eine «gefährliche Innovation», ausgeführt, um Kosten zu reduzieren und klinische Freiheit zu beschränken. Sie wird sogar auch als «Kochbuchmedizin» bezeichnet (Sackett, Rosenberg, Gray, Haynes und Richardson, 1996).
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/16222
Volltext Version: Publizierte Version
Lizenz (gemäss Verlagsvertrag): Lizenz gemäss Verlagsvertrag
Departement: Gesundheit
Enthalten in den Sammlungen:Publikationen Gesundheit

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Huber, M. (2010). Nicht-ärztliche Gesundheitsberufe als Wissenschaften? : geschichtlicher Hintergrund der evidenzbasierten Medizin. BSO Journal, 2010(4), 15–17.
Huber, M. (2010) ‘Nicht-ärztliche Gesundheitsberufe als Wissenschaften? : geschichtlicher Hintergrund der evidenzbasierten Medizin’, BSO Journal, 2010(4), pp. 15–17.
M. Huber, “Nicht-ärztliche Gesundheitsberufe als Wissenschaften? : geschichtlicher Hintergrund der evidenzbasierten Medizin,” BSO Journal, vol. 2010, no. 4, pp. 15–17, 2010.
HUBER, Marion, 2010. Nicht-ärztliche Gesundheitsberufe als Wissenschaften? : geschichtlicher Hintergrund der evidenzbasierten Medizin. BSO Journal. 2010. Bd. 2010, Nr. 4, S. 15–17
Huber, Marion. 2010. “Nicht-ärztliche Gesundheitsberufe als Wissenschaften? : geschichtlicher Hintergrund der evidenzbasierten Medizin.” BSO Journal 2010 (4): 15–17.
Huber, Marion. “Nicht-ärztliche Gesundheitsberufe als Wissenschaften? : geschichtlicher Hintergrund der evidenzbasierten Medizin.” BSO Journal, vol. 2010, no. 4, 2010, pp. 15–17.


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