DSpace Collection:https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/412024-03-28T20:50:23Z2024-03-28T20:50:23ZÖkonomische Integration der Schweiz und ausgewählter weiterer Nicht-EU-Länder in den europäischen Binnenmarkt : Ein empirischer VergleichPlaschnick, BjörnJans, Arminhttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/10142024-03-04T12:18:51Z2015-05-01T00:00:00ZTitle: Ökonomische Integration der Schweiz und ausgewählter weiterer Nicht-EU-Länder in den europäischen Binnenmarkt : Ein empirischer Vergleich
Authors: Plaschnick, Björn; Jans, Armin
Abstract: Mit Hilfe des von König/Ohr (2012, 2013, 2014a) entwickelten EU-Integrationsindexes kann gemessen werden, wie intensiv die einzelnen EU-Länder insgesamt und im Zeitablauf in die Europäische Union integriert sind. Mit einem modifizierten Index aus 19 statt ursprünglich 25 Einzelindikatoren kann auch untersucht werden, wie stark Drittländer wirtschaftlich mit der EU verflochten sind. Hier wird dies erstmals für Norwegen, die Türkei und die USA gezeigt und mit dem Integrationsgrad der Mitglieder der EU-25 und der Schweiz verglichen. Abgesehen von der Schweiz, die insgesamt einen höheren Integrationsgrad als das EU-Mittel aufweist, liegen die Indexwerte für die Drittländer in der Regel deutlich unterhalb des EU-Mittelwerts. Im Jahr 2012 finden sie sich häufig auf den letzten Plätzen aller 28 betrachteten Länder. Während der Integrationsgrad Norwegens 2004-2012 leicht zurückging, nahm er in den drei anderen Nicht-EU-Ländern im gleichen Zeitraum zu, am wenigsten in der Schweiz und am stärksten in der Türkei. Die Clusteranalyse bestätigt, dass die vier betrachteten Nicht-EU-Staaten bezüglich der wirtschaftlichen EU-Integration deutlich weniger homogen als die EU-25-Länder sind, seit 2004 hat sich das für diese Länder ausser der Türkei noch verstärkt.
Further description: Working Paper2015-05-01T00:00:00ZFlying Geese and Supply Chain TradeRueda Maurer, Maria Clarahttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/10132024-03-04T12:18:44Z2015-05-01T00:00:00ZTitle: Flying Geese and Supply Chain Trade
Authors: Rueda Maurer, Maria Clara
Abstract: This paper analyzes how division of labor has evolved in the ASEAN+3 countries and proposes an indicator of the level of integration of production in order to investigate the degree to which these countries are affected by the fragmentation of production. It is shown that while product fragmentation and supply chain trade have so far been mostly beneficial to the region, the speed at which the process is taking place may put enormous pressure on ASEAN economies in the future.
Further description: Working Paper2015-05-01T00:00:00ZExterne Demokratieförderung durch die EU : Eine theoretische ModellbildungErny, Matthiashttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/10122024-03-04T12:18:44Z2014-01-01T00:00:00ZTitle: Externe Demokratieförderung durch die EU : Eine theoretische Modellbildung
Authors: Erny, Matthias
Abstract: Dieses Working Paper befasst sich mit der externen Demokratieförderung durch die EU. Es wird basierend
auf einer Theoriekonstruktion, welche Strukturen, Akteure und Prozesse berücksichtigt, ein Wirkungsmodell
entwickelt, das den Zusammenhang zwischen der externen Demokratieförderung als Teil der EU-rweiterungspolitik und dem innerstaatlichen Demokratisierungsprozess darstellt, um bessere Erklärungen für die Ursachen, Bedingungen und den Verlauf von Transformationsprozessen zu liefern. Die Untersuchung zeigt, dass die EU aufgrund der unterschiedlichen Ausgangslagen der Transformationsländer unterschiedlich starke Konditionalitäten anwandte. In Slowenien wirkte das Anreiz-Druck-System der EU wie ein Katalysator, der die bereits bestehenden Reformbemühungen beschleunigte. In Serbien hat das System aufgrund von divergierenden Vorstellungen über den Reformpfad zu internem Widerstand geführt, wodurch die Transformation als Stop-and-go-Prozess bezeichnet werden kann. In beiden Fällen zeigt sich, dass die sozioökonomische Situation zur Erklärung der Transformation beigezogen werden muss. In Slowenien haben die Reformen nach einer kurzen Verschlechterung der sozioökonomischen Lage zum wirtschaftlichen Aufschwung geführt, wodurch die politischen Entscheidungsträger auf die Unterstützung ihres Reformpfades durch die Bevölkerung zählen konnten. In Serbien hat erst die prekäre sozioökonomische Situation der jüngeren Vergangenheit zur breiten Einsicht der politischen Entscheidungsträger geführt, dass die Kooperation mit der EU die einzige Alternative mit Aussicht auf eine Entspannung der wirtschaftlichen Situation darstellt.
Further description: Working Paper2014-01-01T00:00:00ZWettbewerbssituation im Schweizer Automobilgewerbe (Berichtsjahre 2008-2011) : Rechtliche und ökonomische Analyse der Kfz-Bekanntmachung (2008-2011) - Voraussichtliche Markt-Auswirkungen bei Wegfall der Kfz-Bekanntmachung sowie bei Übernahme des EU-Wettbewerbsrechts (ab 2013)Münch, PeterMüller, ChristianKrauskopf, PatrickLeu, ThomasZiese, HellaScheidegger, Dennis RetoBabey, FabioMeili, Simonhttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/842024-03-04T12:18:56Z2012-01-01T00:00:00ZTitle: Wettbewerbssituation im Schweizer Automobilgewerbe (Berichtsjahre 2008-2011) : Rechtliche und ökonomische Analyse der Kfz-Bekanntmachung (2008-2011) - Voraussichtliche Markt-Auswirkungen bei Wegfall der Kfz-Bekanntmachung sowie bei Übernahme des EU-Wettbewerbsrechts (ab 2013)
Authors: Münch, Peter; Müller, Christian; Krauskopf, Patrick; Leu, Thomas; Ziese, Hella; Scheidegger, Dennis Reto; Babey, Fabio; Meili, Simon
Abstract: Vor acht Jahren wurden Art. 5 Abs. 4 KG sowie die branchenspezifische Regelung der Kfz-Bekanntmachung eingeführt. Die Wirkungen dieser kartellrechtlichen Massnahmen wurden 2009 im 1. Gutachten der ZHAW für die Berichtsjahre 2002-2008 untersucht. Das vorliegende 2. Gutachten der ZHAW analysiert nunmehr für die Berichtsjahre 2008-2011 auf breiter empirischer Grundlage die Wirkungen der Kfz-Bekanntmachung und beurteilt für die Schweiz erstmals die voraussichtlichen Auswirkungen einer möglichen Übernahme des neuen EU-Wettbewerbsrechts (ab 2013). Die Untersuchungen der empirischen Daten sprechen nach wie vor dafür, dass die von der Weko angestrebte Intensivierung des Wettbewerbs mit der Kfz-Bekanntmachung erreicht wird. Änderungen der kartellrechtlichen Rahmenbedingungen bei Übernahme des EU-Wettbewerbsrechts (Kfz-GVO 2010) sind geeignet, zu wesentlichen Schwächungen des Wettbewerbs im Automobilgewerbe zu führen.
Die Wettbewerbssituation im Schweizer Automobilgewerbe ist von der Kfz-Bekanntmachung der Weko vom 21. Oktober 2002 geprägt, die ihrerseits durch die Kfz-GVO 2002 der EU-Kommission beeinflusst ist. Die Wirkungen der Kfz-Bekanntmachung wurden für den Zeitraum 2002-2008 von der ZHAW in einem 1. Gutachten untersucht. Das 2. Gutachten der ZHAW fokussiert auf den Zeitraum 2008-2011. Zudem wird für die Schweiz erstmals untersucht, welche Auswirkungen eine Übernahme des neuesten EU-Wettbewerbsrechts ("Kfz-GVO 2010") für den Schweizer Handel ("Primärmarkt") und den Reparaturmarkt ("Sekundärmarkt") ab 2013 voraussichtlich hätte.
I. Ziele und Methodik der Begutachtung
Begutachtet werden insbesondere die folgenden Fragenkreise:
- Wirkungen der Kfz-Bekanntmachung (2008-2011): Analysiert werden zunächst der aktuelle juristische Regelungsgehalt und die ökonomischen Wirkungen der Kfz-Bekanntmachung für den Zeitraum von 2008 bis 2011. Bei gleichbleibender rechtlich-ökonomischer Methode (Befragung der Unternehmungen, die im Fahrzeughandel und im Fahrzeugservice tätig sind) stützt sich das 2. Gutachten darüber hinaus auch auf das Zahlenmaterial des Bundesamtes für Statistik (BfS). Ergebnisse unten, Ziff. II.
- Wirkungen bei Aufhebung der Kfz-Bekanntmachung, mit/ohne Übernahme EU-Recht (ab 2013): In der Schweiz herrscht derzeit Unsicherheit über den künftigen Rechtsrahmen im Kfz-Bereich. In den letzten Monaten sind sich zum Teil widersprechende Gesetzesvorlagen in Vernehmlassung geschickt worden. Gleichzeitig ist umstritten, ob die Kfz-Bekanntmachung fortgeführt oder ersatzlos aufgehoben wird. Im Raume steht auch eine inhaltliche Übernahme der neuen Kfz-GVO 2010 der EU. Ergebnisse unten, Ziff. III.
II. Wirkungen der geltenden Kfz-Bekanntmachung
Die Untersuchung hat ergeben, dass die Kfz-Bekanntmachung den Wettbewerb im schweizerischen Automobilgewerbe nicht nur kurzfristig - wie bereits im 1. ZHAW-Gutachten (2002-2008) dargelegt -, sondern mit nachhaltiger Wirkung (2008-2011) belebt hat. Dies zeigt sich insbesondere in den folgenden Entwicklungen:
- Konstante Zunahme des Konkurrenzdruckes: Die Unternehmen operieren in einem Umfeld gestiegenen Konkurrenzdrucks. Dies gilt sowohl hinsichtlich des eigenen Markenwettbewerbs (Intrabrand-Wettbewerb) als auch in Bezug auf den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Marken (Interbrand-Wettbewerb).
- Etablierung des Mehrmarkenvertriebs: Der Mehrmarkenvertrieb hat seit Einführung der Kfz-Bekanntmachung deutlich zugenommen und sich seit 2008 konstant mit einem Anteil von ungefähr 35% stabilisiert. Die damit einhergehende quantitative Ausweitung des Angebots führt gleichzeitig zu einer Verschärfung des Wettbewerbs.
- Druck auf Margen: Das System der Kfz-Regeln im Neuwagenverkauf setzt die Margen weiterhin unter Druck. Daraus resultieren ein mehrjähriges Abbremsen des Preisauftriebs und eine Annäherung des Preisniveaus in der Schweiz an dasjenige der EU. Die (verzögerte) Weitergabe von Währungsvorteilen, die insbesondere in den Sommermonaten 2011 auftraten, konnte nicht mehr berücksichtigt und analysiert werden.
- Werkstätten unter gestiegenem Konkurrenzdruck: Im After-Sales-Geschäft lässt sich eine deutliche Tendenz zum Betriebsmodell "Freier Garagist" feststellen. Der Anteil unabhängiger Werkstätten hat von 23% (2002) auf 31% (2011) zugenommen. Diese Steigerung dürfte zu einer deutlichen Verschärfung des Wettbewerbs im After-Sales-Bereich geführt haben.
III. Wirkungen bei Aufhebung der Kfz-Bekanntmachung, mit/ohne Übernahme EU-Recht (ab 2013)
Für die Zukunft ergeben sich für die Schweiz im Wesentlichen vier Szenarien. Anhand der wichtigsten Regelungsinhalte der geltenden Kfz-Bekanntmachung werden die Veränderungen der Rechtslage (change) sowie die zu erwartenden Wirkungen am Markt (effect) dargestellt.
a) Szenario "Kfz-GVO 2010": Aufhebung der Kfz-Bekanntmachung und Übernahme der europäischen Kfz-GVO 2010
Veränderungen der Rechtslage: Im Primärmarkt, d.h. beim Vertrieb neuer Kraftfahrzeuge, werden zukünftig vertikale Abreden über den Vertrieb von neuen Kraftfahrzeugen wie alle anderen Vertriebsvereinbarungen nach der Vertikalbekanntmachung beurteilt. Für den Sekundärmarkt (After-Sales) gilt eine neue an das EU-Recht anzupassende Kfz-Bekanntmachung.
Voraussichtliche Wirkungen: Die veränderte Rechtslage hat im Sales-Bereich erhebliche Auswirkungen (u.a. Mehrmarkenhandel, Händlerschutzbestimmungen) und im After-Sales-Bereich geringfügige Auswirkungen:
- Kein Recht auf Mehrmarkenvertrieb: Das bisherige Recht eines Händlers, ohne Zustimmung der Generalimporteurs mehrere Marken zu führen, fällt ersatzlos dahin. Im selektiven Vertrieb darf einem Händler somit verboten werden, Kfz der Konkurrenz insgesamt zu verkaufen. Unzulässig bleibt allein ein gegen bestimmte Konkurrenten gerichtetes Verkaufsverbot (change). Aus den Erfahrungen vor Erlass der Kfz-Bekanntmachung dürfte die erneute Zulässigkeit von zeitlich begrenzten Markenexklusivitäten zu einem generellen Ausdünnen, in bestimmten Gegenden zu einem Verschwinden des Mehrmarkenvertriebs führen (effect).
- Kein Recht auf zusätzliche Verkaufsstellen (POS): Die rechtlich garantierte Befugnis, weitere Verkaufsstellen zu errichten (Niederlassungsklausel; location clause), fällt dahin (change). Wenn Händler keine weiteren Niederlassungen (z.B. in hochpreisigen Gegenden) eröffnen können, ist dies geeignet, zu einer Schmälerung des Wettbewerbs in diesen Gegenden zu führen (effect).
- Wegfall des Kündigungsschutzes: Die Garantie einer ordentlichen Kündigungsfrist von mindestens zwei Jahren sowie der ausserordentlichen Kündigungsfrist von einem Jahr, versehen mit einer Begründungspflicht, entfällt für den Primärmarkt. Es gelten neu die Kündigungsregeln des OR. Dieses sieht für den Händlervertrag keine besonderen Kündigungsfristen oder Kündigungsmodalitäten (z.B. Schriftlichkeit und Begründungserfordernis) vor (change). Es ist damit zu rechnen, dass die Praxis zu kürzeren vertraglichen Kündigungsfristen übergehen wird. Eine ökonomische Planung (Kreditgewährung mit zwei Jahren Amortisationsfrist usw.) dürfte dadurch für Händler in zahlreichen Fällen schwierig werden, sodass es zu Marktaustritten kommen dürfte (effect).
- Keine wesentlichen Änderungen im Sekundärmarkt: Der Vertrieb von Wartungs- und Reparaturdienstleistungen sowie Ersatzteilen Sekundärmarkt) wird auch weiterhin besonderen Vorschriften unterstellt sein (change). Es sind spürbaren keine Änderungen zu erwarten (effect).
- Kombination von exklusivem und selektivem Vertrieb: Das bisherige Verbot, solche Vertriebssysteme zu kombinieren, fällt dahin. Die neuen kombinierten Vertriebssysteme unterstehen nur dann der Kontrolle durch die Weko, wenn die Marktanteile des Lieferanten und des Abnehmers auf den jeweils relevanten Primärmärkten kumulativ über 30% liegen (change). Diese Marktanteilsschwelle wird in der Schweiz derzeit von keinem Hersteller, in Kombination mit einem Abnehmer, erreicht. Folglich ist damit zu rechnen, dass Gebietszuweisungen für die Händler mit marktabschottenden Wirkungen zunehmen, ohne dass die Weko einschreiten kann (effect).
b) Szenario "2001": Aufhebung der Kfz-Bekanntmachung und somit - wie vor 2002 - Verzicht auf eine branchenspezifische Regelung
Veränderungen der Rechtslage: Für den Primär- und Sekundärmarkt gilt (wie für jedes Konsumgut) Art. 5 Abs. 4 KG sowie die Allgemeine Vertikalbekanntmachung.
Voraussichtliche Wirkungen: Die veränderte Rechtslage hat im Sales-Bereich (u.a. Mehrmarkenhandel, Händlerschutzbestimmungen) und im After-Sales-Bereich (u.a. Aufnahme ins Werkstattnetz, Zugang zu für die Reparatur notwendigen Informationen) erhebliche Auswirkungen. Zusätzlich zu den oben unter Szenario "Kfz-GVO 2010“ erwähnten Wirkungen sind folgende Änderungen hervorzuheben:
- Umfassende Händler- und Werkstattverträge: Die obligatorische Trennung von Verkaufstätigkeit sowie von Service und Ersatzteilhandel (inkl. -ntsprechendem Kontrahierungszwang) fällt dahin. Die Verpflichtung zur gleichzeitigen Übernahme eines Verkaufs- sowie Servicevertrags wird wieder möglich (change). Es ist damit zu rechnen, dass dadurch der Wettbewerbsdruck auf Vollserviceanbieter abnimmt, da der Markteintritt von reinen Serviceanbietern kaum noch erlaubt würde bzw. solche verdrängt würden (effect).
- Eingeschränktes Bezugsrecht bei Ersatzteilen: Das Recht, beim Bezug von Ersatzteilen zwischen dem Lieferanten der Originalersatzteile und dem Hersteller qualitativ gleichwertiger Ersatzteile zu wählen, entfällt (change). Es ist damit zu rechnen, dass die Werkstätten in der Praxis gezwungen werden, die in der Regel teureren Originalersatzteile über den Hersteller zu beziehen (effect).
- Kein garantierter Zugang zu technischen Informationen: Der rechtlich garantierte Zugang zu technischen Informationen fällt weg (change). Ohne Umsetzung von in der EU geltenden Regelungen in der Schweiz (derzeit ungewiss) ist damit zu rechnen, dass mangels Zugang zu technischen Informationen und Ersatzteilen freie Werkstätten in der Schweiz kaum mehr existieren könnten (effect).
c) Szenario "Liberal" (Vorlage Bundesrat 2011): Aufhebung sämtlicher den Vertrieb betreffenden Regelungen, d.h. Aufhebung von Art. 5 Abs. 4 KG sowie der Vertikalbekanntmachung
Veränderungen der Rechtslage: Für den Primär- und Sekundärmarkt gelten keinerlei Einschränkungen mehr. Es gilt die Rechtslage nach Art. 5 Abs. 1 sowie nach Art. 7 KG. Eine kartellrechtliche Verhaltenskontrolle von Vertriebssystemen kommt nur dann in Betracht, wenn der Hersteller/Generalimporteur über eine marktmächtige (Art. 5 KG) oder marktbeherrschende (Art. 7 KG) Stellung verfügt. Beides scheint derzeit bei keinem Hersteller der Fall zu sein.
Voraussichtliche Wirkungen: Die veränderte Rechtslage hat im Sales-Bereich (u.a. Mehrmarkenhandel, Händlerschutzbestimmungen) und im After-Sales-Bereich (u.a. Aufnahme ins Werkstattnetz, Zugang zu für die Reparatur notwendigen Informationen) erhebliche Auswirkungen. Zusätzlich zu den oben unter Szenario "Kfz-GVO 2010" sowie unter Szenario "2001" erwähnten Wirkungen sind folgende Änderungen hervorzuheben:
- Freie Wahl der Händler und Werkstätten: Hersteller können selektive Vertriebssysteme mit beliebigen Selektionskriterien aufstellen. Das Verbot diskriminierender Anwendung der Kriterien auf die Händler gilt nicht mehr (change). Es ist damit zu rechnen, dass die Hersteller von der Möglichkeit, den Händler frei auszuwählen und dessen Marktauftritt umfassend zu kontrollieren, Gebrauch machen werden. Dies dürfte zu einer spürbaren Einschränkung der unternehmerischen Freiheit der Händler führen (effect).
- Umfassende Wettbewerbsverbote: Die Hersteller können umfassende und zeitlich unbegrenzte Wettbewerbsverbote durchsetzen (change). Infolgedessen dürfte die Anzahl von Mehrmarkenhändlern merklich abnehmen und der mit dem Mehrmarkenvertrieb geförderte Inter- und Intrabrand-Wettbewerb erheblich geschwächt werden (effect).
- Wegfall von Direkt- und Parallelimporten: Das Recht, Passivverkäufe ausserhalb des Vertragsgebietes zu tätigen, fällt dahin. Passivverkaufsverbote werden zulässig (change). Es ist damit zu rechnen, dass den Händlern vertraglich verboten wird, ausserhalb ihres Gebietes Bestellungen anzunehmen. Dies hat zur Folge, dass einer Preisdiskriminierung von Schweizer Konsumenten gegenüber dem Ausland nicht mehr durch Parallelimporte entgegengewirkt werden kann (effect).
- Preisfestlegungen auf Stufe Hersteller: Das bisherige faktische Verbot von Preisbindungen zweiter Hand, d.h. das Verbot von Mindest- und Festpreisen, fällt dahin (change). Hersteller können - wie in den 90er Jahren - dem Vertriebskanal die Wiederverkaufspreise vorschreiben. Es dürfte zu Preissteigerungen kommen (effect).
d) Szenario "Währungskrise" (Vorlage Bundesrat 2012): Aufhebung der Kfz-Bekanntmachung und Verschärfung des Art. 5 Abs. 4 KG
Veränderungen der Rechtslage: Für den Primär- und Sekundärmarkt gilt (wie für jedes Konsumgut) der (verschärfte) Art. 5 Abs. 4 KG sowie die Allgemeine Vertikalbekanntmachung.
Voraussichtliche Wirkungen: Die veränderte Rechtslage hat im Sales-Bereich (u.a. Mehrmarkenhandel, Händlerschutzbestimmungen) und im After-Sales-Bereich (u.a. Aufnahme ins Werkstattnetz, Zugang zu für die Reparatur notwendigen Informationen) erhebliche Auswirkungen. Diesbezüglich kann auf die Wirkungen gemäss Szenario "2001" verwiesen werden.
IV. Zusammenfassung und Ausblick
Die empirischen Ergebnisse dieses 2. ZHAW-Gutachtens für den Zeitraum 2008-2011 sprechen dafür, die wettbewerbsintensivierenden rechtlichen Rahmenbedingungen der Kfz-Bekanntmachung weiterzuführen. Das 2. ZHAW-Gutachten bestätigt die Ergebnisse der ökonomischen Analyse des 1. ZHAW-Gutachtens für den Zeitraum 2002-2008 und deckt sich mit den Ergebnissen der HSG-Studie (Gutachten Prof. Simon Evenett aus dem Jahre 2008).
- Nachhaltige Förderung des Wettbewerbs: Die kartellrechtlichen Massnahmen der Weko, nämlich den Wettbewerb im Automobilgewerbe zu intensivieren, haben das Ziel mit einer nachhaltigen Wirkung erreicht.
- Unerwünschte Wirkungen eines Systemwechsels: Eine wettbewerbspolitische Kehrtwendung (indem u.a. das EU-Recht unbesehen in die Schweiz übernommen wird) wäre geeignet, das Erreichte in Frage zu stellen.2012-01-01T00:00:00ZBestimmung und Erklärung der kantonalen Mengenindizes der OKP-LeistungenSchleiniger, RetoSlembeck, TilmanBlöchliger, Jonashttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/832024-03-04T12:18:34Z2007-01-01T00:00:00ZTitle: Bestimmung und Erklärung der kantonalen Mengenindizes der OKP-Leistungen
Authors: Schleiniger, Reto; Slembeck, Tilman; Blöchliger, Jonas
Abstract: Die Kosten pro Kopf der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) variieren in der Schweiz von Kanton zu Kanton stark. Die vorliegenden Studie schlüsselt diese Kostendifferenzen in Mengen- und Preisdifferenzen auf und erklärt die resultierenden Mengenunterschiede ökonometrisch.
Als allgemeines Resultat ergibt sich, dass Mengen- und Preiseffekte häufig gleichgerichtet sind. Kantone mit grossen Mengen weisen also oft auch hohe Preise aus und umgekehrt. In den meisten Fällen dominiert zudem der Mengeneffekt den Preiseffekt.
Von den untersuchten Einflussfaktoren hat der Frauenanteil sowie ein so genannter Deprivationsindex, der sich als Summe der Arbeitslosen-, Armuts-, und Invaliditätsquote berechnet, einen mengenausweitenden Einfluss auf das Total der untersuchten Gesundheitsleistungen. Von den angebotsseitigen Faktoren ist die Ärztedichte signifikant. Kantone mit höherer Ärztedichte konsumieren mehr Gesundheitsleistungen.2007-01-01T00:00:00ZPersonenfreizügigkeit und WohnungsmarktGraf, SilvioJans, ArminSager, Danielhttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/822024-03-04T12:18:51Z2011-01-01T00:00:00ZTitle: Personenfreizügigkeit und Wohnungsmarkt
Authors: Graf, Silvio; Jans, Armin; Sager, Daniel
Abstract: Die Lage auf dem Schweizer Wohnungsmarkt hat sich im Jahr 2010 leicht entspannt. Dazu beigetragen haben eine starke Neubautätigkeit und das im Vorjahr abgeflachte Bevölkerungswachstum. Die knappsten Märkte befinden sich weiterhin in der Grossregion Zürich und Teilen der Westschweiz. Dies zeigt die im Juli 2011 aktualisierte Untersuchung der Auswirkungen der Personenfreizügigkeit auf den Wohnungsmarkt, die im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen in Zusammenarbeit mit der Meta-Sys AG, Zürich, entstanden ist.2011-01-01T00:00:00ZKlimapolitik, Zinssätze und EigentumsrechteSchleiniger, Retohttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/812024-03-04T12:18:48Z2010-01-01T00:00:00ZTitle: Klimapolitik, Zinssätze und Eigentumsrechte
Authors: Schleiniger, Reto
Abstract: The Stern Review about the Economics of Climate Change once again launched a debate about the correct discount rate, particularly in the very long run. The present article proposes to strictly unravel the two aspects of efficiency and justice that are often mingled in the discount rate debate. Following Coase, it is suggested to first distribute the property rights of a natural climate between the generations. In a second step, compensating schemes to achieve efficiency are analysed. With such an approach, the discount rate boils down to the rate of the marginal product of capital and does not need to include normative claims.; Der Stern Report über die Folgen des Klimawandels hat einmal mehr eine Debatte über die richtige Höhe der Diskonrate in der sehr langen Frist ausgelöst. Im vorliegenden Artikel wird gezeigt, wie bei dieser Diskussion der Gerechtigkeits- vom Effizienzaspekt klar getrennt werden kann. Im Sinne von Coase werden in einem ersten Schritt die Eigentumsrechte an einem naturbelassenen Klima zwischen den Generationen verteilt. In einem zweiten Schritt lassen sich dann Kompensationszahlungen zur Erreichung des Effizienzzieles analysieren. Damit reduziert sich die Frage der richtigen Diskontrate auf die Höhe des Grenzprodukts des Kapitals.; The Stern Review about the Economics of Climate Change once again launched a debate about the correct discount rate, particularly in the very long run. The present article proposes to strictly unravel the two aspects of efficiency and justice that are often mingled in the discount rate debate. Following Coase, it is suggested to first distribute the property rights of a natural climate between the generations. In a second step, compensating schemes to achieve efficiency are analysed. With such an approach, the discount rate boils down to the rate of the marginal product of capital and does not need to include normative claims.2010-01-01T00:00:00ZZHAW-Monitor Finanzplatz Zürich 2012 : Kräftiger Rückenwind. Banken fürchten um AuslandgeschäftMüller, ChristianMeili, Simonhttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/802024-03-04T12:18:56Z2012-01-01T00:00:00ZTitle: ZHAW-Monitor Finanzplatz Zürich 2012 : Kräftiger Rückenwind. Banken fürchten um Auslandgeschäft
Authors: Müller, Christian; Meili, Simon
Abstract: In den vergangenen zwölf Monaten entwickelte sich der Finanzplatz Zürich über Erwarten dynamisch. Vor allem der Bankensektor überraschte durch einen starken Zuwachs. Versicherungen und unabhängige Finanzdienstleister steigerten das Tempo ebenfalls, aber in etwas geringerem Ausmass.
Für die Zukunft erwarten die Unternehmen des Finanzplatzes eine abklingende Nachfragesteigerung. In der Folge dürfte es zu einer Verlangsamung des Beschäftigungsaufbaus, oder – etwa im Falle der Banken – sogar zu einem Rückgang der Beschäftigung kommen.
Der Druck des Auslandes auf den Finanzplatz Schweiz hinterlässt deutliche Spuren. Die Banken des Finanzplatzes Zürichs beklagen einen starken Einbruch des Geschäftes mit ausländischen Privatkunden. Zwei Drittel gehen darüber hinaus von einem weiteren Rückgang der Auslandsnachfrage aus.
Im intrakantonalen Vergleich des Finanzplatzes Zürich hat das Kantonsgebiet ein dynamischeres Wachstum gezeigt als die Stadt. Damit hat der Finanzplatz ausserhalb der Stadtgrenzen die städtische Entwicklung nachgeholt, denn vor einem Jahr lagen die Verhältnisse genau anders herum. In ihren Erwartungen gehen alle Firmen des Finanzplatzes im Kanton von einem weiterhin leicht positiven Wachstum aus, aber die Mehrheit der Optimisten ist gesamthaft auf ein tiefes Niveau gesunken.2012-01-01T00:00:00ZZHAW-Monitor Finanzplatz Zürich 2013 : Auf dem Weg zu einer neuen Normalität. Sorgen aufgrund der 1:12-InitiativeMüller, ChristianMeili, Simonhttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/792024-03-04T12:18:56Z2013-01-01T00:00:00ZTitle: ZHAW-Monitor Finanzplatz Zürich 2013 : Auf dem Weg zu einer neuen Normalität. Sorgen aufgrund der 1:12-Initiative
Authors: Müller, Christian; Meili, Simon
Abstract: Der Finanzplatz Zürich zeigte sich in den letzten zwölf Monaten in einer robusten Verfassung. Neuerliche starke Impulse blieben allerdings aus, so dass der im vergangenen Jahr eingeschlagene Expansionskurs weitgehend fortgesetzt wurde.
Die Banken haben erneut mehr Stellen gestrichen als geschaffen. Der Stellenabbau dürfte sich auch in den nächsten zwölf Monate fortsetzen. Immer deutlicher zeichnet sich nunmehr die künftige Struktur des Finanzplatzes ab. Diese neue Normalität ist geprägt durch eine relativ geringere Bedeutung des Bankensektors zugunsten der Versicherungsbranche, Investmentgesellschaften und unabhängigen Vermögensverwaltern.
Ausgehend von sehr tiefen Erwartungen fiel die Nachfrage von ausländischen Kunden überraschend positiv aus (Banken, Investmentgesellschaften). Doch eine nachhaltige Stabilisierung kann daraus nicht abgeleitet werden, denn für die kommenden zwölf Monate überwiegen die pessimistischen Erwartungen weiterhin deutlich.
Erstmalig wurden die Unternehmen des Finanzplatzes nach den erwarteten Auswirkungen der Abzockerinitiative und der 1:12-Initiative auf ihren Geschäftserfolg befragt. Während der Minder-Artikel weitgehend unkritisch gesehen wird, ist der Anteil der Umfrageteilnehmer, die negative Konsequenzen bei einer Annahme der 1:12-Initiative befürchten klar grösser als derjenigen, die mit positiven Folgen rechnen.2013-01-01T00:00:00Z