Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.21256/zhaw-30329
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dc.contributor.authorArni, Patrick-
dc.contributor.authorSchiprowski, Amelie-
dc.date.accessioned2024-03-22T10:08:42Z-
dc.date.available2024-03-22T10:08:42Z-
dc.date.issued2016-10-17-
dc.identifier.urihttps://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Publikationen_Dienstleistungen/Publikationen_und_Formulare/Arbeit/Arbeitsmarkt/Informationen_Arbeitsmarktforschung/Evaluation_AVIG-Revision_2011.htmlde_CH
dc.identifier.urihttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/30329-
dc.descriptionmit einer deutsch- und französisch-sprachigen Zusammenfassungde_CH
dc.description.abstractStudie 1 analysiert, wie Stellensuchende (STES)3 auf eine Reduktion in der Dauer des Taggeld-Anspruches reagieren. Im Rahmen der 4. Teilrevision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes (AVIG)4 per 1.April 2011 wurde der maximale Taggeld-Anspruch der STES unter 25 Jahren ohne Kinder halbiert von 400 auf 200 Tage. Wir zeigen, dass diese Reform die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit im ersten Jahr nach dem Arbeitsplatzverlust um etwa 10 Tage oder 6% der Gesamtdauer gesenkt hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein/e STES ohne explizit ausgewiesene neue Beschäftigung aus dem Versicherungssystem abmeldet, steigt um 35%. Dieser Effekt bewirkt einen insgesamt negativen Effekt auf die kurzfristigen Erwerbseinkommen (-3%; in den ersten 6 Monaten nach Arbeitslosigkeit). Langfristig verschwindet dieser negative Effekt. Weitere Analysen zeigen auf, dass die Wirkungen der Reform massgeblich dadurch beeinflusst sind, wie die STES informiert sind und welche Erwartungen sie haben: STES reagieren stärker auf unvorhergesehene Reduktionen in der Versicherung als auf unvorhergesehene Ausweitungen. Weiterhin unterscheiden sich die Wirkungen der untersuchten Reform deutlich nach verschiedenen sozio-demographischen Eigenschaften: Weniger qualifizierte STES, Männer, Nicht-Schweizer und Personen mit tieferem versichertem Verdienst (und damit Taggeldhöhe) sowie mehr Arbeitslosigkeits-Erfahrung reagieren stärker auf die Taggeldkürzung. Sie reduzieren ihre Arbeitslosigkeits-Dauer überdurchschnittlich stark. Langfristig generiert die Taggeldkürzung negative Lohneffekte für wenig qualifizierte STES sowie für Personen mit hohem versichertem Verdienst, also für jene STES mit relativ hohem Erwerbseinkommen vor Arbeitslosigkeit (oberster Viertel der Verteilung). Eine positive längerfristige Wirkung auf die Löhne ist für Frauen, für Personen mit mittlerer bis tiefer Taggeldhöhe sowie für STES mit gewisser Arbeitslosigkeits-Erfahrung sichtbar. Studie 2 stellt die Frage, wie sich eine erhöhte Sanktionierungswahrscheinlichkeit bei Nichteinhalten der Vorgaben zur Stellensuche auf das Verhalten und die Arbeitsmarktsituation der STES auswirkt. Konkret wurde zum Zeitpunkt der 4. Teilrevision des AVIG per 1. April 2011 ein strikteres Durch-setzungs-Regime eingeführt: Wenn die vorgegebenen Arbeitsbemühungen nicht termingerecht mittels PAB eingereicht werden, gibt es seit der Reform keine Nachlieferungsfrist mehr; es wird direkt ein Sanktionierungsverfahren eingeleitet. Dies hat die Sanktionierungsraten in vielen RAVs massiv erhöht (von ca. 35% auf ca. 70% im Falle einer Meldung). Unsere Studie zeigt, dass diese Politikänderung die Wahrscheinlichkeit der Stellenfindung innerhalb von sechs Monaten um etwa 15% (bzw. 6 Prozentpunkte) erhöht. Diese Wirkung betrifft Personen, bei denen es zu einer Meldung aus obenerwähntem Grund kam. Sie muss mit der Tatsache abgewogen werden, dass die Anpassung der Sanktionierungspolitik auch zu mehr instabilen Stellen führt: Die betroffenen STES finden zwar vermehrt oder schneller eine Stelle, treten jedoch schnell wieder in Arbeitslosigkeit ein (innerhalb eines Jahres nach Stellenfindung). In mittlerer Frist nach der Arbeitslosigkeit hat die striktere Praxis eine signifikant negative Wirkung auf die erzielten Einkommen. Dies ist einerseits bedingt durch die vermehrte Instabilität der gefundenen Stellen. Andererseits ist aber auch bei stabileren gefundenen Stellen ein negativer Effekt in relevanter Grösse auf die erzielten monatlichen Erwerbseinkommen statistisch nachweisbar. Studie 3 untersucht die Wirkung von Vorgaben bezüglich Arbeitsbemühungen auf Suchverhalten und -erfolg der STES. Die Studie hat keinen unmittelbaren Bezug zur AVIG-Revision, fokussiert jedoch auch auf den Zeitraum 2010 bis 2012. Sie analysiert einen umfassenden AVAM-Datensatz, der die Arbeitsbemühungen von gut 76‘000 AL-Spannen abdeckt. Zuerst wird für jede Person bestimmt, wie viele Bewerbungen pro Monat vor Erhalt der Suchvorgabe gemacht wurden. Es wird dann der Unterschied zur Suchvorgabe bestimmt. Auf dieser Basis untersuchen wir dann die Auswirkung der geforderten zusätzlichen (oder reduzierten) Arbeitsbemühungen. Es zeigt sich, dass zusätzliche erforderte Arbeitsbemühungen zu einer Erhöhung der Wahrscheinlichkeit führen, dass STES die Vorgabe nicht einhalten und dass sie deswegen sanktioniert werden. Je mehr zusätzliche Bewerbungen gefordert werden, desto höher ist dieser Effekt. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, dass die Vorgaben zu Arbeitsbemühungen einen substanziellen Effekt auf das Finden von Arbeitsstellen haben. Pro zusätzlich geforderter Bewerbung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Stellenfindung (innerhalb eines halben Jahres) um ca. 0.5 Prozentpunkte. Diese Wirkung ist stärker für Frauen und für Personen mit tieferer Qualifikation. Sie ist schwächer, wenn weniger offene Stellen auf dem lokalen Arbeitsmarkt vorhanden sind. Auch Vorgaben, die tiefer liegen als die Zahl der freiwilligen Arbeitsbemühungen, entfalten ihre Wirkung: Tendenziell folgen die STES der Vorgabe und reduzieren die Quantität der Bewerbungen. Dies führt zu einer reduzierten Wahrscheinlichkeit, eine Stelle (innerhalb von 3-6 Monaten) zu finden. Diese Reaktion ist insbesondere bei Männern sichtbar. Generell kann festgehalten werden, dass die Vorgaben das Verhältnis von Quantität versus Qualität in der Stellensuche verändern: Wenn zusätzliche Bewerbungen gefordert werden, führt dies zu quantitativ mehr Bemühungen und zum schnelleren Finden einer Stelle. Die gefundenen Stellen sind aber vergleichsweise weniger stabil, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass die STES (innerhalb von sechs Monaten) wieder arbeitslos werden, ist erhöht.de_CH
dc.format.extent98de_CH
dc.language.isodede_CH
dc.publisherStaatssekretariat für Wirtschaft SECOde_CH
dc.relation.ispartofseriesArbeitsmarktpolitikde_CH
dc.rightsLicence according to publishing contractde_CH
dc.subjectArbeitsmarktde_CH
dc.subjectSchweizde_CH
dc.subjectArbeitslosigkeitde_CH
dc.subjectWiedereingliederungde_CH
dc.subjectSanktionde_CH
dc.subjectArbeitslosenversicherungsgesetzde_CH
dc.subjectRevisionde_CH
dc.subjectEvaluationde_CH
dc.subjectArbeitssuchede_CH
dc.subject.ddc331: Arbeitsökonomiede_CH
dc.titleEvaluation der AVIGRevision 2011 (Taggelder für Junge, Sanktionierungen) und Analyse der Wirkung von Suchvorgaben der Arbeitsbemühungende_CH
dc.typeWorking Paper – Gutachten – Studiede_CH
dcterms.typeTextde_CH
zhaw.departementSchool of Management and Lawde_CH
zhaw.organisationalunitZentrum für Arbeitsmärkte, Digitalisierung und Regionalökonomie (CLDR)de_CH
zhaw.publisher.placeBernde_CH
dc.identifier.doi10.21256/zhaw-30329-
zhaw.funding.euNode_CH
zhaw.originated.zhawNode_CH
zhaw.series.number44de_CH
zhaw.author.additionalNode_CH
zhaw.display.portraitYesde_CH
Appears in collections:Publikationen School of Management and Law

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Arni, P., & Schiprowski, A. (2016). Evaluation der AVIGRevision 2011 (Taggelder für Junge, Sanktionierungen) und Analyse der Wirkung von Suchvorgaben der Arbeitsbemühungen. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. https://doi.org/10.21256/zhaw-30329
Arni, P. and Schiprowski, A. (2016) Evaluation der AVIGRevision 2011 (Taggelder für Junge, Sanktionierungen) und Analyse der Wirkung von Suchvorgaben der Arbeitsbemühungen. Bern: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-30329.
P. Arni and A. Schiprowski, “Evaluation der AVIGRevision 2011 (Taggelder für Junge, Sanktionierungen) und Analyse der Wirkung von Suchvorgaben der Arbeitsbemühungen,” Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern, Oct. 2016. doi: 10.21256/zhaw-30329.
ARNI, Patrick und Amelie SCHIPROWSKI, 2016. Evaluation der AVIGRevision 2011 (Taggelder für Junge, Sanktionierungen) und Analyse der Wirkung von Suchvorgaben der Arbeitsbemühungen [online]. Bern: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Verfügbar unter: https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Publikationen_Dienstleistungen/Publikationen_und_Formulare/Arbeit/Arbeitsmarkt/Informationen_Arbeitsmarktforschung/Evaluation_AVIG-Revision_2011.html
Arni, Patrick, and Amelie Schiprowski. 2016. “Evaluation der AVIGRevision 2011 (Taggelder für Junge, Sanktionierungen) und Analyse der Wirkung von Suchvorgaben der Arbeitsbemühungen.” Bern: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. https://doi.org/10.21256/zhaw-30329.
Arni, Patrick, and Amelie Schiprowski. Evaluation der AVIGRevision 2011 (Taggelder für Junge, Sanktionierungen) und Analyse der Wirkung von Suchvorgaben der Arbeitsbemühungen. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 17 Oct. 2016, https://doi.org/10.21256/zhaw-30329.


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