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Publikationstyp: Thesis: Master
Titel: Die Schweizer Eisbergsalat-Lieferkette : Akteure, Abhängigkeiten und Arbeitsbedingungen
Autor/-in: Mariani, Ennio
Betreuer/-in / Gutachter/-in: Trachsel, Sonja
Baur, Priska
DOI: 10.21256/zhaw-24008
Umfang: 128
Erscheinungsdatum: 2021
Verlag / Hrsg. Institution: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Verlag / Hrsg. Institution: Winterthur
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Eisbergsalat; Lieferkette; Follow the thing; Wertschöpfungskette; Convenience; Buyer driven; Hilfskräfte; Migrant*innen im Gemüsebau; Arbeitsbedingungen; Prekarität
Fachgebiet (DDC): 658.5: Produktionssteuerung
Zusammenfassung: Die Schweizer Gemüsebranche steht vor verschiedenen Herausforderungen. Während sich innerhalb der Branche der Preiswettbewerb verschärft, nehmen gleichzeitig die Anforderungen an die eingesetzten Produktionsmittel und die Qualität der Produkte zu. Dazu kommt die Abhängigkeit von wenigen Detailhändlern sowie vermehrte Kritik an den Arbeitsbedingungen in der Produktion. Die vorliegende Arbeit analysiert in diesem Kontext eine spezifische Lieferkette: die des Schweizer Eisbergsalats. Sie geht dabei der Frage nach, wie die Lieferkette organisiert ist und wie sich die Beziehungen der Akteure untereinander gestalten. Ausserdem untersucht sie die Arbeitsbedingungen von Hilfskräften in der Produktion und der Verarbeitung. Als Methode wurde eine Mischung aus 11 Leitfadeninterviews und einer teilnehmenden Beobachtung gewählt. Die Ergebnisse zeigen, dass der bereits bestehende Preiswettbewerb innerhalb des geschützten Schweizer Gemüsemarktes seit dem Eintritt der Discounter Aldi und Lidl auf allen Ebenen der Lieferkette zugenommen hat. Der Preiswettbewerb und die Anforderungen an die Qualität des Produktes führen zu Zentralisierungs-, Spezialisierungs- und Verdrängungstendenzen in der Lieferkette: Die Detail- und Grosshändler zentralisierten ihre Einkaufsabteilungen, optimieren die gesamte Lieferkette, schalten teilweise den Zwischenhandel aus und geben einen Teil des Preisdruckes an die Verarbeiter und Produzenten weiter. Auf der anderen Seite setzen sich in der Produktion grosse, spezialisierte und mechanisierte Betriebe durch. Insbesondere zwischen diesen grossen Produzenten und den Händlern scheint die Abhängigkeit teilweise gegenseitig, die Macht also nicht nur auf Seiten der wenigen Detail- und Grosshändler. In Bezug auf die Arbeitsbedingungen der Hilfskräfte in der Produktion zeigen die Ergebnisse, dass die Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen je nach Anstellungsdauer und Lebensumständen variiert. Die Arbeitsbedingungen in der Schweizer Landwirtschaft sind gesetzlich nur wenig reguliert. Alle Hilfskräfte beurteilen die langen Arbeitszeiten von im Winter bis zu 55, im Sommer bis zu über 65 Stunden pro Woche, negativ. Den tiefen Lohn beurteilen diejenigen Hilfskräfte (die Hilfskräfte sind hautsächlich Migrant*innen), die nur temporär in der Schweiz sind, als gut, diejenigen, die hier seit Jahren leben und Familie haben, als zu gering. Insgesamt beurteilen die jüngeren, nur wenige Monate im Gemüsebau Beschäftigten ihre Arbeit positiver als die langjährig als Hilfskraft tätigen. Die Beziehungen mit ihren Vorgesetzten beschreiben alle Hilfskräfte als gut. Die Ergebnisse zeigen auch, dass der Gestaltungsraum für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Hilfskräfte sehr klein ist. Auf Grund des Preiswettbewerbs und der hohen Personalkosten, die im arbeitsintensiven Gemüsebau einen wichtigen Teil des Produktpreises ausmachen, ist auch der Gestaltungsraum der Produzenten begrenzt. Es stellt sich also die Frage, was für Möglichkeiten es ausserhalb der Lieferkette gäbe, die Arbeitsbedingungen der Hilfskräfte zu verbessern. Abstract: The Swiss vegetable sector is facing various challenges. While price competition is intensifying within the sector, the demands on the means of production and the quality of the products are increasing. In addition, the sector is dependent of a few retailers and there is rising criticism of the working conditions in production. In this context, this paper analyses a specific supply chain: the Swiss iceberg lettuce supply chain. The study examines how the supply chain is organised and how the actors involved relate to each other. It also examines the working conditions of wage workers in production and processing. The method chosen was a mixture of 11 guided interviews and field observation. The results show that the already existing price competition within the protected Swiss vegetable market has increased at all levels of the supply chain since the entry of the discounters Aldi and Lidl. The price competition and the demands on the quality of the product lead to centralisation-, specialisation- and crowding-out-tendencies in the supply chain: The retailers and wholesalers centralised their purchasing departments, optimise the entire supply chain, partly eliminate the intermediary trade and pass on part of the price pressure to the processors and producers. On the other hand, large, specialised, and mechanised producers prevail. Especially between these large producers and the traders, the dependency seems to be partly mutual, so the power is not only on the side of the few retailers and wholesalers. With regard to the working conditions of wage workers in the production, the results show that the perception of working conditions varies depending on the length of employment and living conditions. Working conditions in Swiss agriculture are little regulated by law. All support workers have a negative view of the long working hours of up to 55 hours per week in winter and up to over 65 hours per week in summer. The low wages are assessed as good by those who are only temporarily in Switzerland (the wage workers are mainly migrants), and as too low by those who have lived here for years and have a family. Overall, the younger workers who have only been working in vegetable production for a few months rate their work more positively than those who have been working for many years in production. Relations with their supervisors are described as good by all wage workers. The results also show that the scope for improvement of working conditions is very small for the wage workers. Due to price competition and high labour costs, which are an important part of the product price in labour-intensive vegetable production, the producers scope is also limited. The question therefore arises as to what possibilities there might be outside the supply chain to improve the working conditions of the wage workers.
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/24008
Lizenz (gemäss Verlagsvertrag): CC BY 4.0: Namensnennung 4.0 International
Departement: Life Sciences und Facility Management
Enthalten in den Sammlungen:Masterarbeiten Umwelt und Natürliche Ressourcen

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Mariani, E. (2021). Die Schweizer Eisbergsalat-Lieferkette : Akteure, Abhängigkeiten und Arbeitsbedingungen [Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften]. https://doi.org/10.21256/zhaw-24008
Mariani, E. (2021) Die Schweizer Eisbergsalat-Lieferkette : Akteure, Abhängigkeiten und Arbeitsbedingungen. Master’s thesis. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-24008.
E. Mariani, “Die Schweizer Eisbergsalat-Lieferkette : Akteure, Abhängigkeiten und Arbeitsbedingungen,” Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, 2021. doi: 10.21256/zhaw-24008.
MARIANI, Ennio, 2021. Die Schweizer Eisbergsalat-Lieferkette : Akteure, Abhängigkeiten und Arbeitsbedingungen. Master’s thesis. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Mariani, Ennio. 2021. “Die Schweizer Eisbergsalat-Lieferkette : Akteure, Abhängigkeiten und Arbeitsbedingungen.” Master’s thesis, Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-24008.
Mariani, Ennio. Die Schweizer Eisbergsalat-Lieferkette : Akteure, Abhängigkeiten und Arbeitsbedingungen. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2021, https://doi.org/10.21256/zhaw-24008.


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