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Publikationstyp: Thesis: Master
Titel: Förderung des Anbaus von Piwi-Rebsorten in der Schweiz
Autor/-in: Baumann, Monika
Betreuer/-in / Gutachter/-in: Schumacher, Peter
Grüter, Roman
DOI: 10.21256/zhaw-20669
Umfang: 188
Erscheinungsdatum: 2019
Verlag / Hrsg. Institution: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Verlag / Hrsg. Institution: Winterthur
Sprache: Deutsch
Schlagwörter: Pilzwiderstandsfähige Rebsorten; Piwis; Piwi-Wein; Piwi-Förderung
Fachgebiet (DDC): 634: Obstanlagen, Früchte und Forstwirtschaft
Zusammenfassung: Der hohe Krankheitsdruck im Schweizer Rebbau durch den Echten und den Falschen Mehltau führt im Vergleich zum kleinen Anteil an der Landwirtschaftsfläche zu sehr hohen Pflanzen-schutzmittel-Einsätzen. Aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft und Politik zeigen, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer kritischer beurteilt wird. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten bieten sich dabei als die optimale Lösung an. Diese Sorten entstehen durch Kreuzungszüchtung und vereinen die Weinqualität der Europäersorten mit den Resistenzen von amerikanischen oder asiatischen Reben. Neben den ökologischen haben diese Sorten auch ökonomische Vorteile aufgrund der viel geringeren Ausgaben für Pflanzenschutzmittel und der Einsparung von Arbeits- und Maschinen-Ressourcen. Trotz diesen Vorteilen werden bloss auf 1.92% der gesamten Rebfläche in der Schweiz Piwis angebaut. Die Gründe liegen weniger bei den Konsumenten, als bei der geringen Akzeptanz dieser neuen Sorten in der Branche. In dieser Arbeit werden Massnahmen zur Förderung der Akzeptanz von Piwis in der Weinbranche vorgeschlagen. In einem ersten Teil werden die Gründe für den geringen Piwi-Anbau aufgrund der Literatur erforscht und darauf basierend Fördermassnahmen ausformuliert. Diese werden einerseits quantitativ mittels einer Live-Befragung von über 150 Fachleuten an den Wädenswiler Weintagen auf deren Nutzen beurteilt. Andererseits erfolgt eine qualitative Beurteilung durch Experten-Interviews mit 11 Wein-Fachleuten aus den Bereichen Produktion, Handel und Bildung. Die grösste Herausforderung wird aufgrund der fehlenden Erfahrung mit der andersartigen Weinstilistik in der Vinifikation gesehen. Gefolgt von der Vermarktung von neuen, unbekannten Sorten und der Unsicherheit bei der Sortenwahl. Als nützlichste Förder-massnahme wird der Praxisaustausch mit Fachdegustationen eingeschätzt. Das Zurverfügungstellen von Infomaterial und die Thematisierung in der Bildung werden als weitere wichtige Massnahmen bewertet. Für die Vermarktung wird mit grosser Übereinstimmung die Bezeichnung «Neue Sorten» anstelle von «Piwi» oder anderen Bezeichnungen vorgezogen. Qualitativ sehr guter Wein wird als wichtigstes Verkaufsargument genannt und weiterführende Informationen zur besseren Nachhaltigkeit von Piwis werden als positive Ergänzung gesehen. Die Resultate der Studie legen ein schrittweises Vorgehen nahe: Als erstes müssen die Akteure der Weinbranche von der Piwi-Qualität überzeugt bzw. begeistert werden. Erst dann können die Weine erfolgreich im Markt eingeführt werden. Die Bildung von Wertschöpfungs-Netzwerken für den interaktiven Austausch zwischen Forschung und Praxis ermöglichen hierbei die Entwicklung von Best Practices Beispielen, die in der Branche sichtbar gemacht werden können und die Akzeptanz fördern. Alle sind sich einig, dass nur qualitativ gute Weine verkauft werden können. Die Weinbranche hat es also selbst in der Hand, ob diese künftig vermehrt aus neuen Sorten gekeltert werden und damit proaktiv und verantwortungsvoll ein grosser Beitrag zur nachhaltigen und innovativen Landwirtschaft geleistet wird.
Abstract: The high disease pressure in Swiss viticulture from powdery mildew and downy mildew leads to very high pesticide use compared to the small proportion of agricultural land. Current developments in society and politics show that the use of pesticides is being assessed more and more critically. Fungus-resistant grape varieties are the optimal solution. These varieties are created by cross-breeding and combine the wine quality of European varieties with the resistance of American or Asian vines. In addition to the ecological advantages, these varieties also have economic advantages due to the much lower expenditure on pesticides and the saving of labour and machine resources. Despite these advantages, only 1.92% of the total vineyard area in Switzerland is planted with piwis. The reasons lie less with the consumers than with the low acceptance of these new varieties in the industry. This paper proposes measures to promote the acceptance of piwis in the wine industry. In a first part, the reasons for the low piwi cultivation are researched on the basis of the literature and based on this, promotional measures are formulated. On the one hand, these will be quantitatively assessed by means of a live survey of over 150 experts at the Wädenswil Wine Days. On the other hand, a qualitative assessment is carried out through expert interviews with 11 wine experts from the areas of production, trade and education. The greatest challenge is seen in vinification due to the lack of experience with different wine styles. Followed by the marketing of new, unknown varieties and uncertainty in the choice of varieties. The most useful support measure is considered to be the practical exchange with expert tastings. The provision of information material and the thematisation in education are seen as further important measures. For marketing purposes, the term "new varieties" is preferred to "piwi" or other designations. Wine of very high quality is cited as the most important sales argument and further information on the improved sustainability of piwis is seen as a positive supplement. The results of the study suggest a step-by-step approach: the first step is to convince or inspire the players in the wine industry of piwi quality. Only then can the wines be successfully launched on the market. The creation of value creation networks for the interactive exchange between research and practice enables the development of best practices examples that can be made visible in the industry and pro-mote acceptance. Everyone agrees that only high-quality wines can be sold. It is therefore up to the wine industry itself to decide whether these wines will increasingly be made from new varieties in the future, thus making a proactive and responsible contribution to sustainable and innovative agriculture.
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/20669
Lizenz (gemäss Verlagsvertrag): CC BY 4.0: Namensnennung 4.0 International
Departement: Life Sciences und Facility Management
Enthalten in den Sammlungen:Masterarbeiten Umwelt und Natürliche Ressourcen

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Baumann, M. (2019). Förderung des Anbaus von Piwi-Rebsorten in der Schweiz [Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften]. https://doi.org/10.21256/zhaw-20669
Baumann, M. (2019) Förderung des Anbaus von Piwi-Rebsorten in der Schweiz. Master’s thesis. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-20669.
M. Baumann, “Förderung des Anbaus von Piwi-Rebsorten in der Schweiz,” Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, 2019. doi: 10.21256/zhaw-20669.
BAUMANN, Monika, 2019. Förderung des Anbaus von Piwi-Rebsorten in der Schweiz. Master’s thesis. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Baumann, Monika. 2019. “Förderung des Anbaus von Piwi-Rebsorten in der Schweiz.” Master’s thesis, Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-20669.
Baumann, Monika. Förderung des Anbaus von Piwi-Rebsorten in der Schweiz. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2019, https://doi.org/10.21256/zhaw-20669.


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