Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.21256/zhaw-1265
Publication type: Master thesis
Title: Hochschulen als pluralistische Organisationen : Herausforderungen an Leadership im Kontext multirationalen Managements
Authors: Drilling, Matthias
Advisors / Reviewers: Klink, Thomas
Joerg, Urs
DOI: 10.21256/zhaw-1265
Issue Date: 2016
Publisher / Ed. Institution: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Language: German
Subject (DDC): 370: Education
Abstract: Hochschulen gelten in der Organisationstheorie als unvollständige Organisationen, professionelle Bürokratien oder schlicht als organisierte Anarchien. Doch die Forschung über sie ist eher rar und besitzt eine Vielzahl von Leerstellen. Und über die in der Schweiz gerade erst gegründeten Fachhochschulen hat sich die Organisationsforschung noch keine systematischen Gedanken gemacht. Diesen Umstand hat sich die vorliegende Arbeit zu eigen gemacht und die spezifische Frage nach dem Führungsverständnis auf der mittleren Managementebene in Fachhochschulen gestellt. Diese Ebene interessierte, denn dass Organisationseinheiten wie Instituten oder Kompetenzzentren formelle Leitungen vorstehen, kann als neuartig bezeichnet werden. Deren Aufgabe ist nach innen gerichtet, indem sie die Unternehmensziele für die Mitarbeitenden übersetzen; aber sie ist auch nach aussen gerichtet, denn die Leitungspersonen müssen die pluralen Umweltbedingungen, denen Fachhochschulen heute ausgesetzt sind, erkennen, bewerten und in ihr Führungshandeln einbeziehen. In der Organisationsforschung wird der plurale Kontext im Konzept „Pluralistische Organisationen“ verhandelt und das Führen in solchen Kontexten als „multirationales Führen“ bezeichnet. Für die neue Linie der Leitenden von Organisationseinheiten bietet sich der Begriff der manager-academics an: Personen, die selbst aus dem Umfeld der Forschung kommen, die Rationalität der Wissenschaft internalisiert haben und nun vor der Aufgabe stehen, Umweltbedingungen mit ihren je spezifischen und zumeist widersprechenden Rationalitäten für die Organisation produktiv miteinander zu verknüpfen und dabei die nach Autonomie strebenden Mitarbeitenden als Expertinnen und Experten nicht zu verlieren. Die vorliegende Arbeit fragt also einerseits nach der aktuellen Verfassung der Schweizer Fachhochschulen als pluralistische Organisationen. Und andererseits nach den Konzepten und Verständnissen, mit denen die manager-academics führen. Erstere Frage wurde über die Literatur beantwortet, die zweite Frage mithilfe von Interviews. 11 Leitende von Organisationseinheiten aus 6 Hochschulen der Schweiz und 8 Disziplinen wurden befragt. Zusammenfassend zeigen sich einflussreiche Kontexte, auf die Leitende von Organisationseinheiten an Schweizer Hochschulen ihre Zielsysteme referenzieren müssen. Die Steuerungsansprüche von Politik und der eigenen Hochschule stellen sich dabei als besonders gewichtig dar. Aber auch die Scientific Community, die Professional Community, die Studierenden, die Mitarbeitenden sowie die Gesellschaft allgemein diffundieren mit ihren Logiken in die einzelnen Organisationseinheiten. Deutlich wird auch, dass die manager-academics diese Logiken vielfach als sich widersprechend wahrnehmen; wenn in der Forschung beispielsweise ein marktwirtschaftliches Verständnis erwartet wird oder die Weiterbildung sowohl den Vorgaben der Berufsverbände als auch den eidgenössischen Stellen genügen soll. In solchen Situationen zeigt sich auch, dass eine ungeklärte Unternehmenspolitik der eigenen Hochschule Führungsentscheide unsicherer macht. Zu den Führungsinstrumenten, die die manager-academics beim multirationalen Management nutzen, gehören die Gründung von Führungsteams, die partizipative und prozessfokussierte Ausarbeitung von Strategien für die Organisationseinheit aber auch das Bestreben, die Mitarbeitenden mit möglichst verschiedenen Rationalitäten unmittelbar zu konfrontieren (z.B. durch deren Einsatz in Lehre und Forschung). Im Sinne eines Leadership-Verständnisses bezeugen die Aussagen vor allem eine „Bescheidenheit“ des Führungsanspruchs: Die befragten Leitungspersonen realisieren maximale Formen der Mitentscheidung, beteiligen sich als Mitarbeitende im operativen Geschäft (z.B. in der Lehre) und verstehen Leadership als kontinuierlichen Lernprozess.
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/1267
License (according to publishing contract): Not specified
Departement: Applied Psychology
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Drilling, M. (2016). Hochschulen als pluralistische Organisationen : Herausforderungen an Leadership im Kontext multirationalen Managements [Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften]. https://doi.org/10.21256/zhaw-1265
Drilling, M. (2016) Hochschulen als pluralistische Organisationen : Herausforderungen an Leadership im Kontext multirationalen Managements. Master’s thesis. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-1265.
M. Drilling, “Hochschulen als pluralistische Organisationen : Herausforderungen an Leadership im Kontext multirationalen Managements,” Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2016. doi: 10.21256/zhaw-1265.
DRILLING, Matthias, 2016. Hochschulen als pluralistische Organisationen : Herausforderungen an Leadership im Kontext multirationalen Managements. Master’s thesis. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Drilling, Matthias. 2016. “Hochschulen als pluralistische Organisationen : Herausforderungen an Leadership im Kontext multirationalen Managements.” Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-1265.
Drilling, Matthias. Hochschulen als pluralistische Organisationen : Herausforderungen an Leadership im Kontext multirationalen Managements. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2016, https://doi.org/10.21256/zhaw-1265.


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